DVCPRO HD anaglyph
15 Min.
Björn Speidel
2008

inHeim

inHeim erforscht das künstlerische Potential der Stereokinematografie.

Ich halte die Möglichkeiten der Stereokinematografie für so kraftvoll wie die des Tons bzw. der Farbe im Film. Ich sehe den Grund für den seltenen Einsatz der Stereografie in einem künstlerischen Problem: Annähernd alle stereografischen Bilder beschränken sich auf Motive, die sich auch einäugig - monoskopisch - erschließen.
Es besteht keine Notwendigkeit der Stereografie, solange diese lediglich die Wahrhaftigkeit des Bildes steigert. So ist es das zentrale Ziel meiner künstlerischen Forschung, die Methode der Stereografie über die Wahrhaftigkeitssteigerung des Bildes hinaus zu einer eigenständigen künstlerischen Gestaltungsebene zu entwickeln.

inHeim ist ein weiteres Experiment zu dieser Untersuchung. Bei diesem Film steht das Verhältnis von Kasch zu Kader im Fokus. inHeim besteht aus einem System von stereografischen Innenräumen. Lediglich das Licht exploriert die Szenerie. Eine Frauenfigur wandelt umher, begleitet von ihrem eigenen Schatten. Sie ist an- und abwesend zugleich. Die Räume verschmelzen zu einem Metaraum. Vorher und Nachher fallen zusammen.
Der Film ist, basierend auf einer Partitur, als System organisiert. Seine Elemente sind um fünf Symmetrieachsen gruppiert. Durch ein definiertes Muster greifen die Elemente unter sich verändernden Bedingungen ineinander. Parallelen und Wiederholungen entwickeln Synergien und Redundanzen.




Zum Betrachten der Bilder ist eine rot/cyan Anaglyphen-Brille notwendig.
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